Johanniskraut – für eine gute Stimmung und noch einiges mehr

Das Johanniskraut steht im Juni in seiner Blüte. Die Lieblingspflanze von Paracelsus sorgt für ein sonniges Gemüt – sie kann aber noch einiges mehr!
Ein natürliches Antidepressivum
Johanniskraut (Hypericum perforatum) wirkt hauptsächlich antidepressiv und stimmungsaufhellend. Es beeinflusst die Konzentration von Neurotransmittern wie Serotonin, Dopamin und Noradrenalin im Gehirn. Zusätzlich hat es leicht angstlösende, entzündungshemmende und antivirale Eigenschaften. Johanniskraut wird vor allem bei leichten bis mittelschweren Depressionen eingesetzt. Es kann mit einigen Medikamenten wechselwirken. Auch die hormonelle Verhütung kann geschwächt werden. Die regelmäßige Einnahme von Johanniskraut in Kombination mit Medikamenten soll ärztlich abgeklärt sein.
Die Juni-Sonne lässt das Johanniskraut aufblühen
Der bevorzugte Standort der Sonnenpflanze sind magere sonnige Wiesen. So nährt sich das Johanniskraut mit dem Licht der kräftigen Sommer-Sonne und gedeiht als prächtige Heilpflanze mit einem sehr breitem Wirkspektrum.
Der beste Zeitpunkt Johanniskraut zu sammeln ist ab Mitte Juni. In der Volksmedizin und im Brauchtum gilt das zur Sommersonnenwende gesammelte Johanniskraut als besonders wirkkräftig. Am 24. Juni ist Johannis-Tag. Der Name der Pflanze leitet sich vom heiligen Johannes dem Täufer ab, dessen Geburtstag am Johannis-Tag gefeiert wird. An diesem Tag soll die Pflanze die stärkste Heilkraft besitzen.
Leicht zu erkennen ist die Pflanze an ihrem blutroten Blütensaft. Es wird auch „Johannis-Blut“ genannt. Einfach die Blüten oder Knospen zwischen den Fingern zerquetschen und schon sind sie rot gefärbt. Die Staude wird rund 50 cm hoch und der obere Teil der Pflanze bildet mehrere kleine sonnengelbe sternförmige Blüten. Ein weiteres Erkennungsmerkmal sind die feinen schwarzen Tupfen an den Blüten, Knospen und Blatträndern, was dem echten Johanniskraut auch den Namen „Tüpfel-Johanniskraut“ verleiht. Der obere Teil der Pflanze mit den Blüten, Blättern und den feinen Stängeln wird verwendet – frisch oder getrocknet.
Die Wunderpflanze hat aber noch einiges mehr zu bieten. Sie hilft auch bei Schwindel, Magen-Darm- und Unterleibskrämpfen, Magenleiden, Zittern der Gliedmaßen, bei Blähungen, Bettnässen, Leberleiden oder Gelbsucht. Vorwiegend wird Johanniskraut als Tee, Tinktur oder als Öl verwendet.
Das „Rotöl“ – so nennt man den Ölauszug der Blüten, hilft bestens beim Verheilen von Wunden, Narben und von Verbrennungen aller Art. Es ist auch eines der beliebtesten Massageöle. Leidet man an harten Narben oder sollen frische Narben schön verheilen, so ist man mit Johanniskraut-Öl bestens versorgt. Wissen sollte man allerdings, dass sowohl die innerliche als auch die äußerliche Verwendung von Johanniskraut die Haut lichtempfindlicher macht. Direkte und starke Sonne gilt es daher zu vermeiden.
Zubereitung von Johanniskraut-Tee
Für einen stimmungsaufhellenden Tee übergießt man 1 bis 2 Teelöffel getrocknetes Johanniskraut oder 5 frische Blüten mit 250 ml kochendem Wasser. Der Tee sollte dann 10 Minuten zugedeckt ziehen, damit die wirksamen ätherischen Öle und Inhaltsstoffe erhalten bleiben. Anschließend wird der Tee abgeseiht und 2- bis 3-mal täglich frisch zubereitet und getrunken – idealerweise über mehrere Wochen hinweg. Eine regelmäßige Einnahme ist wichtig, um die stimmungsaufhellende Wirkung zu entfalten.
Zubereitung von Johanniskraut-Öl
Zutatenliste:
- Frisch gepflücktes, blühendes Johanniskraut (am besten um den Johannistag)
- Hochwertiges Pflanzenöl (z. B. Olivenöl oder Sonnenblumenöl)
- Ein sauberes Glas mit Schraubverschluss
Zubereitung in 5 Sätzen:
Die frisch geernteten Johanniskrautblüten werden leicht anwelken gelassen, damit überschüssige Feuchtigkeit verdunstet. Anschließend füllt man sie locker in ein sauberes Schraubglas und übergießt sie. Jeden Tag den Ansatz etwas schütteln. Nach 6-8 Wochen abseihen und in kleine Flaschen füllen.