Enzian – Symbolpflanze der Alpen
Wusstest du?
- Enzian enthält die bitterste natürliche Substanz der Welt, das „Amarogentin“.
- Viele Enzian-Arten haben die im Pflanzenreich seltene reinblaue Blütenfarbe, weshalb sie zum Symbol der Treue wurden.
- Für die Schnapsherstellung oder für die Heilanwendung wird nicht der blaue Enzian, sondern der gelbe Enzian (Wurzeln), der Ostalpen-Enzian oder der Tüpfel-Enzian verwendet.
- Enzian steht unter strengem Naturschutz!
- Weltweit gibt es 300 – 400 Enzian-Arten.
- In den Alpen gibt es 30-40 Enzian-Arten.
- Die Bitterstoffe und weitere Wirkstoffe im Enzian stärken das Immunsystem, regen den Appetit und den Stoffwechsel an.
Enzian – Symbolpflanze der Alpen
Warum der Enzian zur Symbolpflanze der Alpen wurde hat mehrere Gründe: Zum einen liegt es daran, dass die Pflanze erst in alpinen Lagen ab 1200 Metern wächst. Natürlich liegt es auch an der anmutenden Schönheit und den kräftigen Farben seiner Blüten. Die Glückseligkeit des Anblicks kommt einer Belohnung für die vielen erklommenen Höhenmeter gleich. Dazu kommt, dass der Enzian in der Volksmedizin eine sehr geschätzte Heilpflanze ist. Auch der Enzian-Schnaps ist sehr begehrt.
Die reinblaue Blütenfarbe kommt selten vor
In den Alpen gibt es rund 30 bis 40 verschiedene Enzianarten. Der blaue Enzian ist am bekanntesten und damit der berühmte Vertreter aller heimischen Enziane. Die reinblaue Blütenfarbe kommt im Pflanzenreich sehr selten vor – damit wurde der blaue Enzian auch zum Symbol der Treue. So ziert er viele alpine und heimatverbundene Bildnisse, sowie auch Schnaps-Flaschen, Postkarten, Urlaubs-Broschüren und Souvenirs unserer alpinen Tourismus-Destinationen. Das Lied von Heino und der gleichnamige Film „Blau blüht der Enzian“ von 1972 haben wohl sein Übriges zur Bekanntheit dieser graziösen Alpenpflanze beigetragen.
Blauer Enzian vs. gelber Enzian
Doch was viele nicht wissen: Der blaue Enzian wird gar nicht zur Schnapsherstellung oder als Naturheilmittel verwendet. Dafür nimmt man die Wurzeln vom gelben Enzian. Auch die Wurzel des Pannonischen- bzw. dem Ostalpen-Enzians oder des Tüpfel Enzians wird verwendet. Diese genannten Enzianarten beinhalten wertvolle und intensive Bitterstoffe und weiter Wirkstoffe die das Immunsystem stärken, Entzündungen hemmen, den Appetit anregen und die Verdauung unterstützen. Die Bitterstoffe regen den Fettstoffwechsel in Leber- und Galle an, sie hemmen auch den Heißhunger auf Süßes und vertreiben die Müdigkeit. Es heißt: „die Müdigkeit ist der Schmerz der Leber“.
Auch bei Magenproblemen oder Völlegefühl wirkt die Wurzel des gelben Enzians lindernd – egal ob als Tee, Tinktur, Schnaps, Likör oder im Sauerhonig. Ich ziehe die Wirkstoffe des Enzian und weiteren Kräutern im Sauerhonig-Mazerat aus. Sauerhonig ist ein traditionelles Naturheilmittel zur Stärkung und für die Verdauung. Für meinen AlmSinn-Sauerhonig habe ich 13 Wildkräuter in einer Essig-Honig-Mischung angesetzt – darunter folgende Bitterkräuter:
- Die Wurzel des gelben Enzian
- die Meisterwurz und
- die Blüten der Schafgarbe
- Wacholder
- und weitere Kräuter wie: Malve, Brennnessel, Königskerze, Pfefferminze, Hagebutte, Dost und Quendel
Alle Enzianarten sind übrigens streng geschützt. Zum Wurzelgraben braucht es bestimmte „Grab-Rechte“ und eine behördliche Erlaubnis. Die genau festgesetzte Erntemenge pro Jahr darf nicht überschritten werden. Eine Handvoll Wurzeln für die Familienapotheke ist aber sicherlich kein Problem oder gar ein Vergehen. Ansonsten bekommt man getrocknete Wurzel in der Apotheke oder im Kräuterhandel.
Um die wertvolle Heilpflanze künftig besser nutzen zu können, gibt es Versuche den gelben Enzian zu kultivieren. Herman Lorenz und Wendelin Juen in Galtür (Bezirk Landeck/Tirol) ist der Enzian-Anbau 2019 bereits gelungen. In Frankreich und Bayern konnte sich der Anbau in Spezialkulturen schon früher etablieren.
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Schwalbenschwanz-Enzian © AlmSinn Martina Egger Kräuterwandern mit Martina von AlmSinn © Sabine Schneider Photography Bunte Wald- und Wiesenblüten © AlmSinn Martina Egger